Am letzten Wochenende war ich in Berlin bei einem Workshop der Life Artist Community, die von Barbara Droubay gegründet wurde. Ich bin vor eineinhalb Jahren durch Zufall auf Barbara gestoßen und habe damals durch die Empfehlung einer Freundin bei dem Einsteigerworkshop Creative D.R.I.V.E. mitgemacht. Danach war ich begeistert und habe direkt das ganze Programm Conscious Creator Training, bestehend aus vier Workshopteilen, gebucht. In dem Programm geht es darum, wie du als kreativ arbeitender Mensch eine Vision entwickelst, sie in die Tat umsetzt und dein Herzensprojekt weiter mit Leidenschaft durchziehst, auch wenn es gerade nicht so einfach ist. Barbara, die das Programm leitet, kommt aus New York und hatte dort 7 Jahre lang einen Jazz Club, ist Künstlerin und arbeitet seit vielen Jahren als Massage-Therapeutin in Berlin.
“Cross the Wall & Start to Work” – Wie du vom Träumen ins Handeln kommst
Der Workshop, von dem ich heute berichte, ist der zweite Workshop in der Reihe. Es ging darum, wie man mit dem Aufschieben von Projekten und Aufgaben umgeht. Wie viele von uns kennen das Gefühl, dass wir tausend gute Ideen haben, aber erst noch dieses und jenes machen müssen, bevor wir wirklich anfangen können? Wir erzählen uns eine Story nach der anderen, warum jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, und verschieben den Start immer weiter nach hinten.
Das Thema Prokrastination – das Aufschieben von Aufgaben – und seine Bewältigung, um endlich ins Handeln zu kommen, passt prima zur Frog List! Deswegen teile ich meine größten Learnings von dem Wochenende.
Vorwarnung: Das, was wir in dem Workshop gemacht haben, sind ungewöhnliche Methoden. Dementsprechend sind sie sicher nicht für jeden das Richtige.
Im Gegensatz zu „denke positiv“ Theorie-Workshops haben wir ganz viel mit dem Körper gearbeitet und beobachtet, wie sich das Aufschieben von Projekten in unserem Körper manifestiert.
Durch Lockerungsübungen und das Entspannen der Muskeln kommen wir dann in einen Flowzustand, der uns ermöglicht, nicht an den alten Gedanken festzuhalten („Ich kann das nicht.“, „Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.“, „Meine Arbeit wird niemand kaufen.“)
Die Übungen, die wir machen, sehen am Anfang etwas befremdlich aus. Alle schütteln sich, atmen tief durch den Mund ein und aus, tanzen so eine Art Stop-Tanz. Als ich zum ersten Mal bei dem Einsteigerworkshop war, waren mir die Übungen schon etwas peinlich, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Vor allem als ich gespürt habe, wie locker, warm und entspannt sich mein Körper danach angefühlt hat. Der Körper ist innerhalb weniger Minuten energiegeladen und in einem Flowzustand, wie du ihn vielleicht vom Joggen oder Wandern kennst. Bei Youtube kannst du dir einige Übungen anschauen.
Die Idee hinter den Übungen ist, dass wir anstatt unseren Körper zu verspannen und negative Gedanken zu denken lieber den Körper lockern, Energie tanken und so automatisch in einen Zustand kommen, in dem wir sagen: “Hey, los gehts! Ich habe tausend Ideen und jetzt fange ich an.”
Im Alltag kennst du das vielleicht: Wenn wir gestresst sind, beispielsweise auf der Arbeit, fällt es uns schwer, neue kreative Ideen zu entwickeln. Und wann kommen einem die besten Ideen? Bei mir beispielsweise, wenn ich unter der Dusche stehe und mein Körper entspannt ist.
Damit ich nicht den ganzen Tag duschen muss, bevorzuge ich es, solche Übungen und Tools zu lernen, um meinen Körper in den richtigen Kreativmodus zu bringen.
Hier sind meine beiden größten Learnings aus dem Workshop:
1. Ich kann meine Gedanken durch meine Körperhaltung verändern und so selbst wählen, in welchen „Status“ ich mich begeben möchte
Vor dem Workshop hätte ich das nicht geglaubt! Unsere Emotionen beeinflussen unsere Körperhaltung. Wenn ich zum Beispiel sauer bin, wird meine Stirn kraus, ich spanne meinen Bauch an, ich drücke meine Zunge gegen die Zähne.
Mach mal einen Test und stelle dir eine Situation vor, in der du richtig sauer warst. Spüre, welche Muskeln du anspannst.
Wenn ich meinen Status jetzt ändern möchte, ist der Trick nicht einfach zu denken: „Ich bin happy, ich bin happy“, sondern bewusst die Körperhaltung zu ändern. So ändern sich gleichzeitig automatisch die Gedanken. Ich entspanne meinen Bauch, atme tief ein und aus, lasse meinen Kiefer locker.
Das erinnert mich daran, dass wenn ich eine Erkältung habe, ich auch meistens negative Gedanken habe. „Boah, mir geht es so schlecht. Ich bin so schwach. Ich habe keine Lust auf Menschen.“ Und wenn ich gerade vom Yoga oder Sport komme, bin ich zufrieden und ausgeglichen und denke an schöne Sachen.
Als ich diese Übungen das erste Mal im Workshop gemacht habe, war ich so überrascht und von den Socken, dass ich einen Tag nur rumgelaufen bin, auf meine Arme und Hände gestarrt habe und mir dachte: Unser Körper ist so ein krasses Wunder. Wie kann ich so lange mit dem Teil rumlaufen, ohne dass mir das vorher aufgefallen ist!
2. Ich kann mein Energielevel selbst regeln.
Bei mir ist es oft so, dass ich am Anfang einer Aufgabe ziemlich träge bin und keine Lust habe anzufangen. Dann aber, wenn ich angefangen habe, bin ich voll drin. Ich esse nicht, trinke nicht, gehe nicht aufs Klo, weil ich „diesen einen Teil noch fertig machen muss“. Ich habe dann so viel Spaß, dass ich gar nicht stoppe möchte. Nach ein paar Stunden kommt dann der Crash und ich bin völlig durch vom Tag. Der Hack für einen gleichmäßig guten Flowzustand sind bei mir zwei Dinge:
- Wenn ich träge bin, bewege ich mich. Das kann zwei Minuten Schütteln, Tanzen, Springen, Yoga, Boxen…was auch immer sein. Und das auch, wenn ich gar keine Lust darauf habe! (Weil das werde ich in dem Zustand eh nicht haben.) Danach zähle ich von 5 rückwärts und fange an.
- Wenn ich hyper hyper bin – und es sich eigentlich total gut anfühlt und eigentlich nicht aufhören möchte – mache ich regelmäßig eine Pause, mache eine Atemübung und kümmere mich um meine Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Klo, Luft). Gerade bin ich auf dem Weg im ICE von Berlin nach München war gerade voll am Schreiben im Flow und habe dann erstmal eine Pause eingelegt, mein Müsli gegessen, bin zur Toilette gelaufen (3 Wagen weiter) und habe etwas getrunken. Und nochmal: Obwohl ich gerade wirklich weitermachen wollte.
Ich habe allerdings gelernt: Alles, was hoch kommt, kommt auch wieder runter. Stell dir eine Kurve vor, die stark nach oben und unten ausschlägt. Ziel ist es nicht, die ganze Zeit auf 150% zu gehen, sondern sich um die 100% zu bewegen.
In dem Workshop habe ich für mich persönlich gemerkt, wie viel Leidenschaft, Liebe und Verbundenheit ich in die Frog List stecke. Mir liegt es wirklich am Herzen, dass das Frog List Programm, an dem ich gerade arbeite, ein Erfolg wird und viele Selbstständige dabei unterstützt, ihre Projekte umzusetzen und sich dabei wohlzufühlen.
Mein Fazit zum Conscious Creator Training:
Wem würde ich den Workshop nicht empfehlen?
- Wenn du schon 100% happy mit deinem Job bist und keine Probleme mit Aufschieben von Projekten hast
- Wenn du gar kein Englisch verstehst, denn der Workshop ist auf Englisch
- Wenn du bei dem Wort Coaching schon einen Würgereiz bekommst
Wem würde ich den Workshop empfehlen?
- Wenn du Lust hast, aus deiner Komfortzone herauszukommen
- Wenn dir körperliche Sachen Spaß machen
- Wenn du Lust hast, dich wirklich kennenzulernen und deine eigenen „Stories“, die du dir erzählst, aufzulösen
Infos zum Kurs:
Um zu sehen, ob das ganze Konzept zu dir passt, empfehle ich dir den Einsteigerworkshop Creative D.R.I.V.E. am 24.-25. März in Berlin.
In den beiden Tagen bekommt man einen guten Überblick über das Programm und lernt auch ohne sich später für die Folgeworkshops anzumelden nützliche Taktiken, um größer zu träumen, seine Projekte anzugehen und dranzubleiben.
Wenn du Fragen hast, dann schreibe mir hier ein Kommentar – oder einfach per Mail an anna@froglist.de!
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