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Wie du mit langsamer Arbeiten schneller fertig wirst

Wie du mit langsamer Arbeiten schneller fertig wirst

Lange Zeit habe ich versucht meine Arbeit möglichst schnell zu erledigen, damit ich mehr in einem Tag schaffe. Ich war besonders zufrieden, wenn ich das Gefühl hatte, dass ich schneller war als alle anderen.

Küche aufräumen in fünf Minuten, Blogbeitrag schreiben in 25 Minuten, Finanztabelle fertig machen in einer Stunde.

Auf der anderen Seite habe ich mich furchtbar aufgeregt, wenn etwas nicht so schnell ging. Einfach weil ich schon müde war oder ich eine Aufgabe zum ersten Mal erledigte.

Ein anderer negativer Effekt: Morgens wollte ich gar nicht anfangen zu arbeiten, weil ich schon wusste, dass es stressig wird mit meinem eigenen Zeitdruck. Anstatt die Aufgaben zu genießen und ein Schritt nach dem anderen zu machen, hatte ich vorher schon Angst vor dem Stress, den ich haben werde. Selbst bei Aufgaben, die mir eigentlich Freude bereiten.

Das heißt meine Arbeit, die mir eigentlich Spaß macht, stresst mich nur, weil ich denke, dass es jetzt schnell gehen muss.

Qualität braucht Zeit

Kennst du das, wenn du mit dem Auto oder Fahrrad etwas zu spät dran bist und du versuchst besonders schnell durch die Stadt zu kommen? Vielleicht bist du auf 20 Minuten Wegzeit drei Minuten früher da, wenn du dich beeilst. Dein Stresslevel ist in der Zeit allerdings doppelt so hoch! Lohnt sich das wirklich für die drei gewonnenen Minuten?

Wenn du wirklich schneller da sein möchtest, ist der Trick zehn Minuten früher loszufahren. Es ist schon offensichtlich, aber ich finde so eine Erinnerung tut trotzdem gut.

Wenn du das Beispiel auf deine Arbeit beziehst – anstatt Dinge zwei Stunden aufzuschieben und sie dann schnell machen zu wollen, fange direkt an! Wenn wir keine Angst vor dem Stress beim Arbeiten haben müssen, fällt das Anfangen auch noch leichter!

Dazu nehme ich mir vor: Ich mache ein Schritt nach dem anderen und meine Aufgabe braucht so lange, wie sie halt braucht.

Zähle Energiepunkte anstatt Arbeitsstunden

Zusätzlich habe ich festgestellt: Ich versuche meinen Tag nicht mehr in Arbeitsstunden zu bewerten. Viel mehr stelle ich mir vor, dass eine Aufgabe eine bestimmte Anzahl an Energiepunkten verbraucht.

Jeden Morgen habe ich 100 Punkte auf meinem Energiekonto. Wenn eine große Aufgabe wie Konzeptarbeit beispielsweise 60 Energiepunkte kostet, kann es auch sein, dass ich die Arbeit erledige und danach nur noch kleine Aufgaben abhake. Wenn das Energiekonto leer ist, sollte ich aufhören für den Tag, damit ich mir nicht zu viel Energie-Dispo von der Energie-Bank leihen muss.

Slow Work anstatt Akkordarbeit

Wenn ich jetzt einen Tag lang viele große Aufgaben und die auch noch schnell erledige, überziehe ich mein Energiekonto. Das Projekt wird vielleicht noch schneller fertig, aber ich bin dann am nächsten Tag auch fertig – und zwar mit den Nerven.

Das Fazit: Es gibt Tage, an denen arbeite ich gerne schnell und bin dann früh fertig. Und es gibt andere Tage, an denen nehme ich mir vor die Aufgaben genau in dem Tempo zu erledigen, die sie nunmal brauchen und arbeite etwas länger. Das ist dann gar nicht langsam Arbeiten, sondern achtsam!

Wie stellst du dann sicher, dass du alles schaffst, was du dir vornimmst?

Priorisieren

Ich bin knallhart im Priorisieren. Ich weiß genau, welche Aufgaben wichtig und dringend sind und welche Aufgaben nicht auf meine Ziele einzahlen und ich sie deswegen nicht mache. Das habe ich mit der Eisenhower Matrix gelernt.


Wenn du herausfinden willst, welche deiner Aufgaben wichtig und nicht nur dringend sind, schau dir meinen Videokurs an!

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Vorplanen

Ich plane meinen Arbeitstag am Vorabend und lasse mein Unterbewusstsein über Nacht schon einmal einen Teil meiner Aufgaben lösen.

Outsourcen

Aufgaben, die andere besser als ich erledigen können, lagere ich aus. Dazu gehören momentan meine Steuererklärung und die technische Verwaltung dieses Blogs.

Sofort anfangen

Wie beim Beispiel oben mit dem Autofahren durch die Stadt, rate ich dir sofort mit deinen Aufgaben anzufangen, anstatt ewig auf Social Media rumzuhängen oder wahllos E-Mails zu beantworten.


Du kannst dich morgens nicht so richtig motivieren und bist den ganzen Tag unproduktiv?
Mit dieser praktischen Checkliste findest du Inspiration und Energie für deinen Arbeitstag!

Zur Checkliste


Nach Zielen arbeiten

Kennst du deine Jahres- und Quartalsziele? Ich verschwende jetzt keine Buchstaben dafür, dir zu beweisen, wie wichtig Ziele sind. Auch wenn du Einzelunternehmer bist, führst du ein Unternehmen. Kennst du irgendein Business, dass komplett ohne Ziele in der Gegend rumsteuert? Nein? Ich auch nicht. Zumindest keins, das lange lebt.

Wenn du deine Ziele kennst, erledige nur Aufgaben, die auf diese Ziele einzahlen. Wenn du trotzdem zu viel Arbeit hast, dann überarbeite deine Ziele.

Meine Aufgabe an dich: Nimm dir vor, dass du dir so viel Zeit für eine Aufgabe lässt, wie sie nun mal braucht. Spüre, welches Gefühl sich bei dir einstellt.

Ich fühle mich dann meist entspannt und habe wieder Lust auf meine Arbeit.

Wie du mit nur 3 To-Dos am Tag alle deine Ziele erreichst

Wie du mit nur 3 To-Dos am Tag alle deine Ziele erreichst

Meine To-Do Liste war früher super lang und mit tausenden Aufgaben gefüllt.
Dazu kommen noch unbeantwortete Nachrichten, Termine, die wir nicht vergessen wollen und das Chaos im Posteingang.

Wenn ich auf diese Flut an unbearbeiteten Aufgaben blicke, kann ich mich nur verkriechen und direkt aufgeben. Hallo Prokrastination!

Das Aufschieben von To-Dos kommt oft daher, dass wir gar nicht wissen, wo wir überhaupt anfangen sollen. Oder wir haben das Gefühl, dass wir sowieso nicht alles schaffen.

Das Resultat ist massiver Stress, Überforderung und eine Unzufriedenheit am Ende des Tages. Selbst, wenn du dreißig Aufgaben abgearbeitet hast.

Wie kommst du aus dem Teufelskreis endloser To-Do Listen raus?

Dafür gibt es nur eine Lösung: Vereinfache deine To-Do Liste!

Wenn du im chaotischen Arbeitstag nicht untergehen möchtest, nimm dir pro Tag nur drei Aufgaben vor. Bei der Frog List heißen diese super wichtigen Aufgaben, die dich jeden Tag deinen Zielen näher bringen, “Frogs”.

Der Begriff stammt von dem Sprichwort: “Eat the frog first”. Magst du mehr über darüber wissen, was es mit den Fröschen auf sich hat? Dieser Blogartikel erklärt das Sprichwort.

Nur drei Frogs am Tag? Wie soll ich mich denn da entscheiden?

Frogs sind die Aufgaben, die dich deinen Zielen näher bringen, und die, die du normalerweise aufschiebst. Das könnte zum Beispiel das Fertigstellen eines Businessplans sein, die Buchhaltung für den letzten Monat oder das Schreiben eines neuen Blogartikels. Am besten eignen sich Aufgaben, die sonst keine Deadline haben.


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Die Frogs erledigst du als allererstes an deinem Tag!

So stellst du sicher, dass du mit deinem Business oder Herzensprojekt voran kommst, auch wenn du bisher normalerweise zuerst Kundenaufträge erledigt hast.

Schreibe dir jeden Abend drei dieser Aufgaben auf. Daneben kannst du dir eine Krims-Krams Liste anlegen mit kleinen Dingen, die du vielleicht am Nachmittag erledigen möchtest, wenn du Zeit und Lust dazu hast. Dazu gehören Dinge wie: Auf Facebook die letzten Posts kommentieren, einen Brief wegbringen oder einen Kollegen anrufen.

Hey! Dann habe ich ja doch mehr To-Dos als drei auf der Liste!

Der Trick ist, dass du die drei Frogs von der Krims-Krams Liste trennst. So kommst du nicht in Versuchung zuerst die einfachen, unwichtigen Dinge zu erledigen. Sobald du mit deinen drei wichtigsten Aufgaben massive Fortschritte in deinem Tag gemacht hast, rutschen die anderen Aufgaben nur so hinterher. Plus: Selbst wenn du wirklich nur diese drei Aufgaben erledigst hast, wirst du so zufrieden sein wie noch nie zuvor!

Hier sind die goldenen Frog Regeln, wie du mit nur drei Aufgaben am Tag deine Ziele erreichst und dabei weniger Stress hast:

1. Wähle deine drei Frogs jeden Abend für den nächsten Tag

Wenn du dir schon am Abend überlegst, was du am nächsten Tag machen möchtest, wird dein Gehirn schon einmal anfangen Lösungen zu finden. Am Morgen brauchst du dann nur noch aufstehen, deine Morgenroutine machen (hier erkläre ich meine Morgenroutine) und bist direkt motiviert mit dem ersten, dem schlimmsten Frog zu starten.

2. Verspreche dir, alle drei Frogs zu erledigen

Wenn wir eine lange To-Do Liste haben ist es einfach zu sagen: “Hey, ja heute bin ich nicht so weit gekommen. Schade. Naja macht auch nichts.” Mit einer langen Liste hast du keine Chance, ein Ende deiner Arbeit zu finden. Mit den drei Frogs ist das anders. Der Deal: Hast du die drei Frogs geschafft, darfst du aufhören zu arbeiten. So löst du dich von dem Arbeiten auf Zeit und konzentrierst dich auf das Arbeiten nach Zielen. Das ist der Schlüssel zur Zufriedenheit!

3. Beginne mit dem dicksten Frog

Morgens haben wir die meiste Energie und Willensstärke. Wir können am klarsten denken. Diese Zeit solltest du auf gar keinen Fall für E-Mails, das Surfen im Internet oder dem Beantworten von Nachrichten vergeuden. Starte direkt mit der Aufgabe, die dir am schwersten fällt. Du kannst dir sicher sein, dass es dir einen riesigen Energieschub für den Tag gibt, wenn du diese Aufgabe hinter dir hast!

4. Wenn ein Frog zu groß ist, schneide ihn in Scheiben

Wie du die Frösche formulierst ist dir überlassen. Schreibst du beispielsweise gerade an einem Konzept, das du auf keinen Fall an einem Tag schaffst, dann teile dir die Frogs auf. Zum Beispiel:
1. Frog: Brainstorming im Business Model Canvas
2. Frog: Inhaltsverzeichnis aufsetzen
3. Frog: 1. Kapitel schreiben

5. Wenn du nur kleine Mini-Aufgaben hast, fasse sie in einem Frog zusammen

Manchmal gibt es Tage, an denen haben sich so viele kleine Aufgaben gesammelt, dass es sich lohnt sie zu einem Frog zusammenzufassen. Dann heißt mein Frog beispielsweise: “30 Minuten Überweisungen machen” oder “Kundengeschenke fertigstellen, zusammenbauen und versenden”

Wenn du fertig bist mit deinen drei Frogs, höre auf zu arbeiten. Manchmal habe ich Lust, danach noch ein paar kleine Aufgaben zu erledigen. Das kannst du machen, das ist dann aber die Kür deines Arbeitstages.

Am Anfang brauchst du vielleicht ein wenig Erfahrung, um abzuschätzen, wie viel du dir für einen Tag vornimmst. Aber sobald du drin bist in der Routine gibt es kein schöneres und entspannteres Arbeiten mehr!

“Lang lebe der Frog!”

Äh nein. Warte mal.

“Kurz lebe der Frog!”

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Diese drei Frogs sind ein Teil meines aktuellen Videokurses für Selbstständige: Wie du so deinen Tag strukturierst, dass du entspannt und produktiv deine Ziele erreichst. Möchtest du auch die anderen Tipps erfahren, mit denen ich bis zu 15 Stunden pro Woche Arbeitszeit spare?

Schau dir den Kurs an!

Hier geht’s lang

Wie hat dir dieser Blogbeitrag weitergeholfen? Lass es mich wissen und kommentiere unten!

Photocredits: Farina Deutschmann

Die 5 besten Tools für fokussiertes Arbeiten

Die 5 besten Tools für fokussiertes Arbeiten

Lässt du dich leicht von deinen Aufgaben ablenken? Schaffst du deswegen nicht alles, was du dir vornimmst?
Mich beispielsweise haben früher WhatsApp, Facebook, Anrufe und Push Nachrichten von meinen wichtigen To Dos abgelenkt.

Mit diesen fünf digitalen Tools für deinen PC und das Handy bleibst du immer bei der Sache.

Nutzen wir die Errungenschaften der Technik zur Produktivitätssteigerung, statt uns davon ablenken zu lassen!

1. Momentum

Diese Erweiterung für den Chrome Browser zaubert dir jedes Mal beim Öffnen eines neuen Tabs ein wunderschönes Landschaftsbild auf den Schirm. Das funktioniert viel besser als eine Nachrichten auf der Startseite, weil du nicht durch Infos abgelenkt wirst, die du im Moment nicht brauchst.

Du kannst in Momentum auch deinen Fokus des Tages festhalten. Ich nutze die Funktion mit dem Tagesfokus zwar nicht, aber die Landschaftsbilder finde ich trotzdem klasse!

Hier geht’s zur Erweiterung

2. News Feed Eredicator

Und hier kommt die zweite Chrome Erweiterung: Der News Feed Eredicator sorgt dafür, dass dich der Facebook Newsfeed nicht ablenkt. Der Eredicator verdeckt deinen Newsfeed und zeigt stattdessen ein inspirierendes Zitat. So kannst du in Zukunft gezielt auf die Profile von Freunden gehen, die dich interessieren oder in Gruppen stöbern, die dir Mehrwert bringen ohne, dass du von den Posts alter Urlaubsbekanntschaften abgelenkt wirst.

Hier geht’s zur Erweiterung

3. Tomighty

Kennst du die Pomodoro Technique? Mit dieser Methode arbeitest du fokussiert immer 25 Minuten, hast dann eine kurze Pause von 5 Minuten und alle vier Intervalle machst du eine längere Pause von 15 Minuten. Mit Tomighty, dem kleinen Desktop Programm für Windows und Mac bekommst du einen eleganten einfachen Pomodoro Technique Timer mit den Basisfunktionen. Der Vorteil gegenüber einem Timer auf dem Handy ist, dass du das Handy erst gar nicht in die Hand nimmst und in Versuchung gerätst Nachrichten zu beantworten.

Funfact: Ich schreibe diesen Blogartikel gerade, während die Tomighty Uhr tickt. Noch 16 Minuten bis zur nächsten Pause.

Hier geht’s zum Programm


Diese Tools sind toll für mehr Fokus. Für einen ultra produktiven Arbeitstag gehört aber noch mehr dazu – schaue hier, welche 10 Apps und Tools ich nutze, um mich komplett zu organisieren:

Meine Top-Tools


4. Prioritab

Prioritab ist auch eine Chrome Erweiterung. Wenn du einen neuen Tab öffnest kannst du direkt auf der Seite deine Tages-, Wochen-, und Monatsziele eintragen. So hast du alles im Blick. Dir wird auch angezeigt wie viel Prozent des Tages, der Woche und des Monats schon vorbei sind. Du kannst allerdings nur diese oder die Momentum Erweiterung (das erste Tool in diesem Artikel) installieren, weil nur eine der beiden angezeigt werden kann, wenn du eine neue Seite öffnest.

Hier geht’s zur Erweiterung

5. Alle Push Nachrichten deaktivieren

Das letzte Tool ist kein Programm, das man installieren muss. Aber der Trick ist so toll, dass ich ihn trotzdem hier mit aufnehmen musste!

Jeder hat die Möglichkeit auf seinem Handy Push-Nachrichten abzuschalten. Ich bekomme gar keine Notifications mehr, wenn ich Nachrichten, Mails, Messages bei Facebook oder Instagram bekomme. Ich habe noch nicht einmal die Anzeige direkt am App Symbol, wie viele neue Nachrichten warten. Es ist ein Traum! Ich habe sogar mein Handy auf lautlos und rufe lieber zurück, wenn es wichtig ist. So werde ich nie aus meinen aktuellen Aufgaben herausgerissen und beantworte Anfragen nur alle paar Stunden in einem Rutsch.

Hier ist eine Anleitung, wie du sie deaktivierst.


Ich hoffe du liebst diese fünf Tools genauso wie ich. Ich würde lieber mit Unterhose über dem Kopf auf der Straße herumziehen, als auf diese Helfer zu verzichten!

Drei dieser Tools finden sich in der Liste, mit der ich mein komplettes Arbeitsleben organisiere. Wenn du wissen willst, welche anderen Apps ich als Selbstständige täglich nutze, um meine Aufgaben fokussiert und produktiv abzuhaken, hol dir hier die Liste mit meinen 10 besten Tools für 30% mehr Produktivität im Arbeitstag.

Welche Tools nutzt du? Schreibe mir in den Kommentaren!

10 Tipps für einen organisierten Schreibtisch

10 Tipps für einen organisierten Schreibtisch

In der Reihe „Frog Friends“ kommen Frogger aus der Community mit einem Gastartikel zu Wort. Veronica Zapp ist Organisationscoach und hat mir persönlich schon geholfen mein Home Office neu zu ordnen. Jetzt verrät sie ihre 10 besten Tricks für ein organisiertes Büro. 

10 Tipps für Ordnung im Home Office

Im Home Office zu arbeiten gibt dir viele Freiheiten – aber genau das kann auch zum Problem werden. Meiner Erfahrung nach bedingen sich äußer(lich)e und innere (Un)-Ordnung.

Das heißt: Wenn mein Schreibtisch und meine Unterlagen organisiert und aufgeräumt sind, habe ich viel mehr Fokus und Klarheit. Nichts lenkt meinen Blick ab.

1) Tabula rasa

Ja, ist nicht so sexy, aber sehr wichtig. Der erste Schritt besteht darin, ALLES aus deinen Schreibtisch-Schubladen rauszuholen und die Oberfläche des Schreibtisches freizuräumen.

Wenn du dann merkst, dass du 20 Kulis hast und davon 10 sowieso nicht mehr funktionieren, kannst du dich bestimmt leichter von Überflüssigem trennen. Je mehr du weggeben kannst, desto besser.

Alle Papiere, die noch nicht abgelegt sind, legst du erstmal in eine gesonderte Box. Um sie kümmern wir uns später.

2) Gleich und gleich gesellt sich gern

Alles, was übrig bleibt, teilst du in Kategorien ein. Hierbei gilt die Devise: Gleiches zu gleichem, also z.B. Stifte aller Art an einem Platz. Weitere mögliche Kategorien:

  • Blöcke/Notizbücher
  • Klebekram (Tesa, Klebestift, Post-its)
  • Büroutensilien (Hefter, Büroklammern, Locher)
  • Post-Zentrum (Umschläge, Briefmarken, Adressaufkleber, Paketband)

3) Weniger ist mehr

Auf dem Schreibtisch sollte nur das stehen, was du täglich benutzt (Laptop/PC/Maus etc). Alles andere – egal ob Papiere oder Büromaterialien – sollte in unmittelbarer Nähe erreichbar sein. Dieses Material kannst du in Schubladenteilern organisieren und wenn gewünscht mit Etiketten beschriften.

Picture of a ordered desk office shelf

4) Vertikalen Raum nutzen

Wenn du nicht viel Platz im Arbeitszimmer hast, nutze den Platz ober- und unterhalb des Schreibtisches mit. Ein Rollcontainer mit Schubladen kann als Aufbewahrung für eine Hängeregistratur dienen und deine Büromaterialien dezent hinter geschlossenen Fronten verschwinden lassen.

An den Wänden kannst du Magnetwände oder Zeitschriftenhalter (ich nutze den Kvissle von Ikea) montieren, um deine Unterlagen griffbereit zu haben und deine Ziele zu visualisieren.

5) Kabel unter Kontrolle

Wo viele elektronische Geräte sind, ist das Kabelchaos meist nicht weit. Wenn du keinen Schreibtisch mit Kabelführung besitzt, kannst du mit einem großen Briefklemmer (binder clip) die Kabel an der (weniger sichtbaren) Seite deines Schreibtisches festklemmen.

Kabel kannst du mit Washi Tape beschriften. Ich habe in der obersten Schublade meines Rollcontainers eine Ladestation für iPhone, iPad, AppleWatch, Kindle etc. eingerichtet. So verschwinden die Kabel in der Schublade, die Geräte werden aber nicht heiß, weil ich sie auf der Oberfläche des Rollcontainers ablegen kann.

Zudem nehmen sie auf diese Weise keinen Platz auf dem Schreibtisch weg und sind aus meinem Blickfeld verschwunden.

6) Inbox einrichten

Falls du noch keine hast, richte dir eine physische Inbox ein. Dort sammelst du alle Papiere, die neu ins Haus kommen und eine Aktion benötigen, wie zum Beispiel Rechnung bezahlen, auf eine Einladung beantworten usw.

1x in der Woche gehst du diese Inbox durch, kümmerst dich um die Abarbeitung der Aufgaben und leerst sie.

7) Papierchaos adé

Wir alle ertrinken in Massen an Papier, die jeden Tag durch unsere Haustür wandern. Am besten ist es, diese Flut so gut es geht an der Quelle versiegen zu lassen. Also erst gar nicht so viel Papier ins Haus zu lassen. Wie?

Post jeden Tag öffnen und GLEICH entscheiden:

  • Altpapier, Schreddern oder behalten.
  • Was behalten wird, kommt in die physische Inbox
  • Kataloge und Zeitschriftenabos, die nicht (mehr) gelesen werden, abbestellen
  • Auf https://www.robinsonliste.de/ kannst du dich registrieren, um dich vor unerwünschten Werbesendungen zu schützen
  • Was machst du mit den Papieren, die schon da sind?
  • Alle Papiere durchgehen und entscheiden: Behalten oder entsorgen? Soviel aussortieren wie möglich; Bedienungsanleitungen findest du z.B. inzwischen fast immer online
  • Was du behältst, wird entweder abgelegt (Ordner oder Hängeregistratur), gescannt oder wandert in eine Aktions-Mappe (siehe Punkt 9)
  • Viele Dokumente musst du nicht im Original behalten. Sie kannst du scannen und dann Evernote nutzen, um die Dokumente wiederzufinden (wenn du Evernote Premium mit OCR-Funktion hast).
  • Viele Menschen kommen besser mit einer Hängeregistratur zurecht als mit Ordnern, da sie so die einzelnen Kategorien und ihre Aufgaben besser im Blick haben.

Anna and Veronica ordering a desk schreibtisch

8) Digitalen Müll entsorgen

Zwar ist das Datenchaos auf unseren Rechnern nicht so offensichtlich wie die physische Unordnung – doch es ist trotzdem da. Und erinnert dich unterschwellig an deine nicht erledigte Aufgaben.

Auch wenn Inbox Zero vielleicht nicht immer realistisch ist – ein regelmäßiges Ausmisten der Emails, Fotos und Dokumente sorgt nicht nur für einen schnelleren Rechner, sondern bringt zusätzliche Struktur in deine Daten (und deine Gedanken!).

9) Power hour

1x in der Woche reserviere ich mir eine Stunde, in der ich mich um alles kümmere, was nicht unbedingt dringend ist, aber regelmäßig gemacht werden sollte.

  • Aktions-Mappe (klassische Ablage) durchgehen und abarbeiten
  • Eventuelle Updates von Apps machen
  • Fotos der vergangenen Woche im Handy durchgehen, Duplikate löschen, die schönsten Bilder in den jeweiligen Monatsordner auf dem Rechner übertragen
  • Rechner von Datenmüll befreien (ich benutze CleanMyMac 3)
  • Downloads-Ordner durchgehen und nicht mehr Benötigtes löschen

10) Entspannt in den Feierabend

Versuche, einen ordentlichen Schreibtisch zum Teil deiner täglichen Routine werden zu lassen. Wenn du dir abends 5 Minuten Zeit nimmst, um deinen Arbeitsplatz aufgeräumt zu hinterlassen, startest du am nächsten Morgen bestimmt motivierter in den Arbeitstag.

Außerdem lässt sich die neue Ordnung so viel länger erhalten. Und falls doch mal wieder zwischendurch das Chaos ausbricht: regelmäßige Aufräum-Sessions in den Kalender eintragen.


 

Veronica Zapp Portrait

Veronica Zapp

Veronica arbeitet als Ordnungscoach bei Veronica Zapp Home Organizing und zeigt ihren Kunden, wie sie ihr Zuhause und sich selbst so organisieren, dass sie ihren Alltag leichter bewältigen können und sie wieder mehr Zeit haben für das, was ihnen wichtig ist. Ordnung im äußeren Umfeld heißt oft auch gleichzeitig Klarheit und Ruhe im Inneren. Organisiert zu leben bedeutet für sie deshalb weit mehr als nur ein aufgeräumtes Zuhause.

Schwerpunkte Ihrer Arbeit:

  • 1:1 Ordnungscoaching im Großraum München (alle Bereiche des Zuhauses wie z.B. Küche, Kleiderschrank, Home Office)
  • virtuelles Coaching per Skype/E-Mail
  • Hilfe vor und nach einem Umzug
  • digitale Organisation

https://www.instagram.com/veronica_zapp_organizing/
https://www.pinterest.de/veronica_zapp_organizing/
https://www.facebook.com/veronicazapporganizing/

Photocredits: Andrea Mühleck

 

Frog Talk: Eva Hunger

Frog Talk: Eva Hunger

Heute ist Eva Hunger im Frog Talk. Eva ist Life Coach, Podcasterin bei „Lebenshunger“ und bekennende Lebensliebhaberin. In ihren Sitzungen unterstützt sie Menschen dabei, in Umbruchphasen einen klaren Kopf zu bewahren, herauszufinden was sie wirklich, wirklich machen wollen, und wie sie das erreichen.

Eva hat die Fähigkeit, Hürden im Kopf in sekundenschnelle mit den richtigen Fragen einzureißen. An ihr bewundere ich aber auch ihre Liebe für technische Tools und das Optimieren von Prozessen in ihrem eigenen Arbeitstag.

Hallo Eva! Nur über Business zu reden – wie langweilig. Deswegen zum Start: Was ist deine private Leidenschaft?
Impro Theater! Ich liebe es! Und ich liebe es mit meinem Thermomix zu kochen.

Viele glauben, dass sie von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr arbeiten müssen, sonst sind sie nicht zufrieden mit ihrem Tag. Woher kommt dieser Gedanke und wie wird man ihn los?
Zunächst würde ich einmal schauen, ob ich diesen Gedanken loswerden möchte. Wenn ich total happy und zufrieden mit meinem Tag bin, kann das ja ruhig so bleiben. Wenn ich aber merke, dass ich gestresst bin oder nicht zufrieden, ist es eine tolle Möglichkeit, das zu untersuchen. Der Gedanke liegt gesellschaftlich-historisch begründet. Letztendlich definieren wir uns in unserer Gesellschaft viel über die Arbeit, der wir nachgehen. Viele folgen dem Gedanken „Ich arbeite, also bin ich“. Im Umkehrschluss heißt das aber auch „Wenn ich nicht arbeite, bin ich nicht“.

Und wie löse ich den Gedanken jetzt wirklich auf, wenn ich nicht happy damit bin?
Um den Gedanken aufzulösen, kann man zum Beispiel den Ansatz The Work von Byron Katie anwenden. Dafür schreibt man alle Gedanken auf, die in dem Moment für einen wahr sind, und untersucht jeden einzelnen mit den Fragen „Ist das wirklich wahr? Was passiert, wenn ich den Gedanken glaube? Wer wäre ich ohne den Gedanken?“. Dann kehrt man den Gedanken ins Gegenteil um und findet so heraus, dass auch andere Wahrheiten gültig sind. Dadurch hat man die Gelegenheit wieder neu zu wählen.

Spannend! Ein weiterer Produktivitäts-Hack ist eine gute Morgenroutine. Wie sieht deine Morgenroutine aus?
Ich wache auf, trinke ein Glas warmes Wasser, meditiere und schreibe auf wofür ich dankbar bin. Oft schaue ich dann, worauf ich Lust habe: Yoga, Journaling, Tanzen, eine Karte ziehen, lesen… Mein Handy lasse ich derweil im Flugmodus und stelle es erst danach an.

Wie organisierst du dich selbst deinem Business?

– Für Strategie, Projekte und Ideen nutze ich Asana
– Für Termine und To do’s den BusyCal
– Für Wissen- und Methodensammlungen Evernote
– Für Unterlagen Dropbox
– Für Buchführung Debitoor in Verbindung mit einem Konto bei Kontist

Gibt es einen Coachingtipp, der mir helfen könnte mit einer Aufgabe anzufangen, obwohl ich keine Lust habe?
Erinnere dich an deine größere Absicht, an deine Vision, für die es sich lohnt auch die Aufgaben zu machen, zu denen du keine Lust hast. Du musst nicht immer 100% Lust auf Aufgaben haben und du kannst dich dafür entscheiden erfüllt das zu machen, was gerade ansteht.

Ich habe gemerkt, dass ich viel weniger Probleme mit dem Aufschieben von Aufgaben habe, seitdem ich an meinem Herzensprojekt arbeite, der Frog List. Es hat aber noch nicht jeder sein Herzensprojekt gefunden. Kannst du mir als Coach erklären, wie das geht?
Das ist eine tolle Frage! Und deine Beobachtung ist ganz richtig, wenn man an seinem Herzensprojekt arbeitet, ist man viel motivierter. Zunächst würde ich unterscheiden: Will ich von meinem Herzensprojekt finanziell leben können (=mein Job), oder ist es ein Hobby? Wenn es der Job ist, finde ich das japanische Konzept Ikigai großartig. Wenn man etwas tut, das man liebt, gut darin ist, die Welt es braucht und man dafür bezahlt wird, lebt man das persönliche Ikigai.
Um herauszufinden, was man liebt, kann man für sich selbst folgende Fragen beantworten: „Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?“, „Was würde ich tun, wenn ich nicht scheitern könnte?“. Um festzuhalten worin man gut ist, kann man z.B. den Test auf der Seite 16personalities machen.
Außerdem ist das eine tolle Frage für ein Coaching. Wenn du es für dich noch nicht weißt, hilft dir jeder Coach garantiert gerne dabei, es herauszufinden, und unterstützt dich dabei, dein persönliches Ikigai aufzubauen.

Danke für deine Tipps Eva! Was sind deine nächsten Schritte in deinem Business?
Ich biete momentan entweder ein zweimonatiges Intensivcoaching an für jemanden, der eine klare Entscheidung für die nächsten Schritte möchte oder eine Jahresbegleitung für alle, die sich langfristig persönlich weiterentwickeln möchten. Dieses Jahr kommt außerdem noch die „Lebenshunger Akademie“. Infos dazu kommen bald, stay tuned… Gerade beende ich nämlich noch mein Masterstudium in Healthcare Innovation and Management und schreibe meine Masterarbeit über die Vorteile von Coaching, Achtsamkeit, Yoga usw. bei chronischen Krankheiten. Ab Herbst werde ich mich dann ganz auf das Coaching konzentrieren!

Hier kannst du Eva finden:

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Wie du mit den richtigen Worten deine Produktivität steigerst

Wie du mit den richtigen Worten deine Produktivität steigerst

In der Reihe „Frog Friends“ kommen Frogger aus der Community mit einem Gastartikel zu Wort. Vanessa Beyer ist Froggerin der ersten Stunde, Schreib-Mentorin, Texterin und arbeitet selbstständig und sehr erfolgreich von ihrem Home Office aus. In diesem Artikel erzählt sie uns, wie wir durch die richtige Wortwahl produktiver werden. Ich finde ihre Tipps faszinierend und bin schon fleißig am anwenden. Viel Spaß!

5 Tipps, wie du mithilfe deiner Sprache produktiver wirst

Trello, Pomodoro-Technik, Super Foods, … – Es gibt so viele Tools und Tricks für mehr Produktivität. Dabei übersehen wir die einfachste und naheliegendste Hilfe häufig: unsere eigene Sprache!

Besonders die Worte und Sätze, die wir tagtäglich denken und sagen, haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und handeln.

„Worte können nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unsere Handlungsbereitschaft auslösen. Und unsere Handlungsweisen bestimmen die Ergebnisse, die wir im Leben erzielen.“ – Tony Robbins

Wie du die Kraft deiner Sprache auch für einen produktiven Arbeitsalltag anwendest? Fünf meiner liebsten und wertvollsten Tipps möchte ich hier gerne mit dir teilen.

1. Negationen: Denke lösungsorientiert

Was fällt dir an den nachfolgenden Sätzen auf?

Ich will nicht zu spät kommen.

Ich werde keinen Stress haben.

Ich werde mich heute nicht ablenken lassen.

Das ist alles total unproblematisch.

Diese Aussagen sind negativ formuliert und die Aufmerksamkeit liegt immer noch auf zu spät kommen, Stress, ablenken lassen und problematisch. So denkst du automatisch in die falsche Richtung.

Wovon möchtest du in deinem Arbeitsalltag (und Leben) mehr haben: Probleme oder Lösungen? – Dann sprich auch entsprechend.

Mit Verneinungen (nicht, kein, un-) laden wir Probleme in unser Leben ein. Wenn wir unsere Absicht positiv formulieren, haben wir den richtigen Fokus. Unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen werden sich entsprechend danach richten.

  • Ich will nicht zu spät kommen. Besser: Ich komme rechtzeitig.
  • Ich werde heute keinen Stress haben. Besser: Ich werde heute mit Leichtigkeit und Ausgeglichenheit durch den Tag gehen.
  • Ich werde mich heute nicht ablenken lassen. Besser: Ich bleibe heute fokussiert bei meinen Aufgaben.
  • Das ist alles total unproblematisch. Besser: Ich habe die richtigen Lösungen.

Erkennst du den Unterschied?

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen eine Verneinung angebracht ist. Wähle sie jedoch bewusst.

2. Personalpronomen „ich“: Übernimm Verantwortung

Ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass uns im Alltag häufig so etwas rausrutscht, wie beispielsweise: „Beantworte schnell die E-Mail. Komme gleich. Drucke nur noch die Präsentation aus.“

In diesen Aussagen fehlt das Personalpronomen.

Mit einem deutlichen Ich bringst du dir mehr Verantwortung, Klarheit, Überzeugung und vor allem Wertschätzung entgegen.

Was denkst du, warum sich einige in ihren Sätzen vergessen? Häufig liegt es daran, dass sie sich auch in ihren Gedanken und Plänen übersehen – in ihrem Leben.

Ein produktiver Arbeitsalltag hängt allerdings auch davon ab, wie viel Aufmerksamkeit wir uns selbst in Form von Pausen, Ernährung, Bewegung, Weiterbildung schenken. – Handelst du dahingehend schon verantwortungsbewusst?

Ich beantworte die E-Mail. Ich komme gleich. Ich drucke noch die Präsentation aus.

3. Müssen, wollen und möchten: Triff Entscheidungen

Kennst du diese Tage, an denen dein Terminplaner voll ist und du nicht weißt, wie du alles schaffen sollst?

In solchen Situationen verfallen wir oft in ein Muster, in dem wir sagen: Ich muss dies, ich muss das, ich muss jenes.

Mit dem Wort müssen bringst du dich in eine negative Stimmung aus Druck, Zwang und Erwartungen. Und mal ehrlich: Stimmt das denn? Musst du? Oder willst und möchtest du?

Natürlich gibt es in unserer Selbstständigkeit Aufgaben, die wir tatsächlich machen müssen. Doch vielmehr wollen und möchten wir das, was wir machen.

Diese bewusste Wortwahl hilft dir außerdem, deine Vorlieben zu hinterfragen, Aufgaben anzupassen und ggf. zu delegieren. Und noch viel wichtiger: Deine Sprache hilft dir dabei, Entscheidungen für dich und dein Unternehmen zu treffen.

Ein Beispiel aus meinem eigenen Arbeitsalltag:

Mitte/Ende letzten Jahres fiel mir auf, dass ich meine Textaufträge oft mit dem Wort müssen in Verbindung brachte. Ich nahm mir einen Moment und blickte bewusster in meinen Terminplaner: Ich hatte mehr Textaufträge als Schreib-Mentorings.
Ich mag meine Textaufträge. Noch mehr liegen mir allerdings die Mentorings am Herzen. Denn hier begleite ich meine Kunden dabei, Klarheit, Leichtigkeit und Liebe in ihrer Geschichte, in ihrer Selbstständigkeit und in ihren Worten zu finden.
Das Wahrnehmen des Wortes müssen und die Erkenntnis halfen mir, meinen Fokus zu ändern. Seit ich mehr Mentorings gebe, texte ich auch wieder lieber und bin insgesamt zufriedener.

4. Zeitformen: Achte auf deine Zeit

Gegenwart und Zukunft: Schenke dir mehr Zeit

Egal, ob wir jetzt etwas machen oder für später planen, laut unserer Sprache sind wir häufig im aktuellen Moment.

Ich halte (gerade) einen Workshop.

Ich halte (nächste Woche) einen Workshop.

Obwohl wir uns in zwei unterschiedlichen Zeitebenen befinden, nutzen wir für die Gegenwart und die Zukunft das Präsens.

Wenn wir immer alles im Jetzt formulieren, nimmt unser Unterbewusstsein auch an, dass es gerade so sei. So stopfen wir die Gegenwart mit unseren Plänen voll und fühlen uns gestresst, gehetzt und überfordert.

  • Präsens: Ich halte gerade einen Workshop.
  • Futur: Ich werde nächste Woche einen Workshop halten.

Integriere das Futur wieder in deinen Alltag. So schenkst du dir im Hier und Jetzt mehr Freiheit, Kraft und Leichtigkeit.

Vergangenheit: Lass los

Ähnlich ist es auch, wenn wir über etwas Vergangenes sprechen. Wir verwenden in der Regel die Zeitform Perfekt: Ich habe gestern das Projekt für den anstrengenden Kunden gemacht.

Die Handlung liegt in der Vergangenheit und dennoch wirkt sie in diesem Satz noch recht präsent und lebendig, oder? Das Perfekt wird auch als „vollendete Gegenwart“ bezeichnet.

Das kannst du ändern, indem du das Präteritum verwendest. Diese Zeitform beschreibt eine abgeschlossene Handlung bzw. ein abgeschlossenes Ereignis in der Vergangenheit.
Wenn das Ereignis noch weiter in der Vergangenheit liegt, kannst du auch im Plusquamperfekt reden. Diese Zeitform wird auch „vollendete Vergangenheit“ genannt.

  • Präteritum: Ich machte gestern das Projekt für den anstrengenden Kunden.
  • Plusquamperfekt: Ich hatte das Projekt für den anstrengenden Kunden letztes Jahr gemacht.

Mit diesen Formulierungen schaffst du Distanz, lässt diese Aufgabe los und befreist dich zugleich von negativen Gefühlen.

5. Schnell, irgendwie, einfach: Handle bewusst

Es gibt bestimmte Worte in unserem Alltag, die wir denken oder sagen, obwohl wir sie gar nicht meinen. Wir verwenden sie unbewusst, und dennoch haben sie eine negative Wirkung auf uns.

  • schnell wirkt hektisch und dringend
  • irgendwie und eigentlich wirken unentschlossen und unklar
  • einfach und eben mal wirken unachtsam und abwertend

Diese Worte beeinflussen unser Gemüt. Und so, wie wir denken und fühlen, handeln wir auch. Das bedeutet, wir werden eine Aufgabe hektisch, unklar und unachtsam erledigen, wenn wir sie entsprechend benennen.

Ein Beispiel: Ich bereite den Vortrag irgendwie vor. – Bereitest du ihn tatsächlich irgendwie vor oder hast du ein Konzept bzw. wünschst du dir eins?

Anders ist es, wenn du sagst: Ich frage schnell nach. Hier drückt schnell die Eile und Dringlichkeit aus. Das hilft dir, dich darauf zu fokussieren, eine rasche Antwort zu erhalten.

Achte gerne darauf, ob du eins dieser Worte im Alltag verwendest und ob sie an diesen Stellen berechtigt sind. Sei dabei liebevoll mit dir und gehe Wort für Wort vor.

Zusatztipp, um mit den richtigen Worten deine Produktivität zu erhöhen:

Die Sprache selbst unterstützt uns häufig wortwörtlich, wenn wir unsere Worte bewusst wahrnehmen.

  • über-legen: Wenn wir zu viel überlegen, legen wir etwas über (die Idee). – Komm ins Handeln!
  • heraus-fordern: Herausforderungen fordern uns, damit wir aus der aktuellen Situation heraus treten. – Nimm sie wahr!
  • Er-folg: Der Erfolg erfolgt auf etwas. – Tu also etwas dafür!

Faszinierend, oder?

Nimm dir einen Tipp nach dem anderen vor. Freu dich, wenn du in Gedanken oder beim Reden beispielsweise über eine Verneinung oder müssen stolperst.

Denn die Tatsache, dass du dir dessen bewusst bist, ist der wichtigste Schritt für mehr Produktivität, Leichtigkeit, Vertrauen und für deinen Erfolg!

Welchen Rat wirst du als erstes umsetzen? Ich wünsche dir viel Freude dabei!


Vanessa Beyer

Vanessa von hearts and habits ist Schreib-Mentorin, Texterin und Wortliebhaberin. Zusammen mit ihren Kunden kreiert sie Konzepte und verfasst Texte für Websites, Blogs, Newsletter, eBooks und mehr. Dabei liegt es ihr besonders am Herzen, mehr Bewusstsein für die Kraft der Sprache, für persönliches Schreiben und eine gefühlvolle Selbstständigkeit zu schaffen.

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Photocredits: Anika Römer